Tierrettung: Entscheidungen im Tierschutz

Tierrettung: Entscheidungen im Tierschutz

21.01.2015
Welche Hunde wir von der Strasse oder aus Tötungsstationen retten, ist eine schwierige Entscheidung, die wohlüberlegt getroffen werden muss. Der folgende Blogbeitrag beleuchtet die Herausforderungen des Tierschutzes in Rumänien und gibt einen Einblick in die harte Realität, mit der Tierschützer täglich konfrontiert sind.

Gerettet oder nicht? Hunde und die Entscheidungen im Tierschutz 

Eine Hündin mit ihren Welpen liegt erschöpft neben einer Tankstelle. Die Kleinen spielen, neben ihnen rasen die Autos durch, keiner achtet auf sie. Bis ein Team vom VSAT auf die Situation aufmerksam wird und die Hundefamilie in Sicherheit bringt. 

Der Alltag in Rumänien

Diese Szene ist typisch für die für den Alltag der Tierschützer in Rumänien. An jeder Ecke begegnen uns auf den Strassen in und um die Städte verlassene, vernachlässigte und oftmals auch verletzte Hunde. Einige sind scheu, andere zeigen sich den Menschen gegenüber zugetan. Häufig werden wir gefragt:

„Warum können nicht alle Hunde gerettet werden?“

Ebenso oft hören wir Vorwürfe, warum nicht früher gehandelt wurde, um solche Schicksale zu verhindern. So sehr wir es uns wünschen, jedem Hund zu helfen, stossen wir leider an Grenzen. Es gibt einige Gründe, warum nicht alle Tiere gerettet werden können. 

Begrenzte Ressourcen – was ist möglich? 

Der Platz auf unserem Gnaden-/Lebenshof «Land of Hope» in Rumänien sowie auf dem Hof von Nadia bietet derzeit Platz für rund 300 Hunde. Nehmen wir mehr Hunde auf, als Platz da ist, müssten wir mehr Shelter bauen können. Dies ist mit grossen Kosten verbunden und oftmals auch organisatorisch nicht möglich. Ausserdem verschlechtert eine Überbelegung auch die Lebensqualität der bereits dort lebenden Hunde.  

Ein geretteter Hund verursacht jeden Monat Kosten von rund CHF 50.- für die Grundversorgung, vorausgesetzt, er ist gesund und braucht keine zusätzlichen tierärztlichen Behandlungen. Mit der Aufnahme übernehmen wir eine langfristige Verantwortung für einen Hund und zwar mit allen Ausgaben bis zur Vermittlung oder dem Lebensende. 

Nach welchen Kriterien werden die Hunde ausgewählt?

Uns ist es wichtig zu betonen, dass wir die Hunde nicht nach der grösstmöglichen Vermittlungschance auswählen. Es werden nicht nur niedliche Welpen und junge, hübsche Hundeaufgenommen, sondern auch Tiere, die eventuell schwierig zu vermitteln oder kostenintensiv sind. In erster Linie liegt der Fokus darauf, Hunde aus akuten Gefahren- oder Leidenssituationen zu retten - so wie die Hundefamilie in der Einleitung. 

Darüber hinaus achten wir darauf, dass die Hunde nicht zu ängstlich gegenüber dem Menschen sind. Nicht, weil dadurch die Vermittlungschancen kleiner werden, sondern zum Wohle des Hundes. Ein Leben im Shelter mit viel Menschenkontakt kann für einen solchen Hund zu dauerhaftem Stress und einer verminderten Lebensqualität führen. 

Entscheidungen mit Herz 

Die Tierschützerinnen und Tierschützer sind täglich mit emotionalen Entscheidungen konfrontiert.  Manchmal wird ein Hund gerettet, obwohl die Umstände dagegensprechen – einfach, weil ein engagierter Mensch nicht wegsehen kann. Möglich wird dies durch Menschen mit Herz, durch ehrenamtlich Helfende in Rumänien und in der Schweiz, durch grosszügige Spenden und Patinen und Paten, die unsere Arbeit tagtäglich unterstützen. Von Herzen vielen Dank dafür! 

Teilen

Vier Welpen sitzen zusammen auf einer weißen Unterlage vor einem Gitter. Zwei von ihnen kuscheln, einer schaut direkt in die Kamera.

Deine Spende rettet Leben

Jede Spende an den VSAT bedeutet eine zweite Chance für Tiere, die oft niemanden sonst haben. Deine Unterstützung ermöglicht es uns, Hunde und Katzen von den Straßen Rumäniens zu retten, medizinisch zu versorgen und ihnen ein sicheres Zuhause auf unserem Gnadenhof zu bieten.

100% der Spenden fliessen direkt in unsere Tierschutzarbeit in Rumänien – für das Wohl der Tiere! In der Schweiz arbeiten alle Helferinnen und Helfer ehrenamtlich, damit wirklich jeder gespendete Franken den Tieren zugutekommt. Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft für notleidende Tiere.

Informiert bleiben