Die Hundehaltung in Rumänien: Ein Aufruf zur Veränderung

Nach Rettungsaktionen von Hunden aus privater Haltung in Rumänien erhalten wir oft Kommentare, warum die Hunde nicht früher befreit wurden oder die Polizei nicht eingeschaltet wurde. Manchmal wird uns sogar unterstellt, wir hätten unsere Aufgabe nicht ernst genommen. Deshalb möchten wir euch die Zustände der privaten Hundehaltung in Rumänien näherbringen.
Die Hundehaltung in Rumänien: Ein Aufruf zur Veränderung

Gerade nach Rettungsaktionen von Hunden aus privater Haltung in Rumänien bekommen wir immer Kommentare, wieso diese Hunde nicht schon viel früher befreit wurden oder die Polizei gerufen wurde. Oftmals werden wir sogar so hingestellt, als hätten wir “geschlafen” und würden unsere Sache nicht ernst nehmen. Deshalb möchten wir euch die Zustände - gerade auch der privaten Hundehaltung in Rumänien näherbringen.

Die Situation der Hunde in Rumänien ist erschütternd und zutiefst beunruhigend. Millionen von Hunden fristen dort ein Leben voller Leid, Hunger und Missbrauch. Wir werden täglich mit erschreckenden Szenarien konfrontiert, die das Herz schwer machen.

In vielen ländlichen Gegenden Rumäniens ist es nicht unüblich, Hunde an einer kurzen Kette im Garten zu halten. Diese Ketten sind oft nicht länger als einen Meter, und die Hunde, die an ihnen befestigt sind, sind unkastriert und somit Teil eines endlosen Kreislaufs des Leids. Strassenhunde kommen hinzu, Welpen werden geboren und ohne eine Chance auf ein besseres Leben in den Müll geworfen – ein grausames Schicksal, das wir nicht hinnehmen können.

Die Ernährung dieser Tiere beschränkt sich oft auf ein bis zwei Mal pro Woche, und das, was ihnen gegeben wird, ist in der Regel nur ein Stück Brot. Die Hunde sind unterernährt, dehydriert und müssen bei Temperaturen von bis zu 40 Grad draussen ausharren. Auch wenn Hütten zur Verfügung stehen, bieten sie kaum Schutz vor der gnadenlosen Hitze oder der bitteren Kälte im Winter.

Wir vom VSAT haben bereits einige Hunde aus diesen schrecklichen Bedingungen befreien können. Doch oft stossen wir auf Widerstand – die Besitzer sind nicht bereit, ihre Hunde abzugeben, auch wenn deren Leid offensichtlich ist. Doch für uns ist klar: So kann es nicht weitergehen. Diese Art der Hundehaltung ist inakzeptabel und widerspricht jeglichem Verständnis von Tierschutz und Mitgefühl.

Leider gibt es in Rumänien keinen funktionierenden Tierschutz. Die Polizei zeigt wenig Interesse, wenn Missstände gemeldet werden. In den Tötungsstationen erwartet die Hunde ein ebenso schreckliches Schicksal – sie werden dort oft teils mit Stangen erschlagen, ein Tod, der an Grausamkeit kaum zu überbieten ist.

Währenddessen zeigen die Städte Rumäniens ein konträres Bild. Hier sehen wir teure Rassehunde, die als Statussymbole gehalten werden. Ein Strassenhund kommt für viele Stadtbewohner nicht in Frage – sie interessieren sich nicht für das Leid der Tiere, sondern nur für das Prestige, das ein Rassehund mit sich bringt. Dieses soziale Gefälle verdeutlicht die tiefe Kluft zwischen Stadt und Land, und wie unterschiedlich der Wert eines Hundes bemessen wird.

Erst kürzlich erreichte uns ein Notruf einer Touristin, die in Bukarest einen Herdenschutzhund in einem winzigen 2x2 Meter grossen Käfig entdeckte. Obwohl das Tier offensichtlich litt, waren unsere Hände gebunden – in einem Land ohne funktionierenden Tierschutz sind solche Hilferufe oft vergeblich.

In solchen Fällen versuchen wir, die Besitzer durch Gespräche davon zu überzeugen, uns die Hunde zu überlassen, damit sie auf unserem Gnaden-/Lebenshof ein besseres Leben führen können. Dabei bezahlen wir jedoch kein Geld für die Hunde, um zu verhindern, dass daraus eine Geschäftsidee entsteht. Dieser Prozess ist oft langwierig und erfordert viel Geduld, da es mehrere Gespräche und Überzeugungsarbeit braucht, bis ein Besitzer einwilligt, seinen Hund abzugeben. Dennoch geben wir nicht auf, denn jedes gerettete Tier ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Es ist ein harter und steiniger Weg, aber für die Hunde in Rumänien ist es ein Weg, den wir gehen müssen. Gemeinsam können wir das Leben dieser Tiere verbessern und ihnen die Würde zurückgeben, die ihnen so lange verwehrt wurde.

Warum deine Spende so wichtig ist:

Um diese Lösungen tatsächlich umsetzen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Jede Spende, egal wie klein, trägt dazu bei, das Leben der Hunde in Rumänien zu verbessern und ihnen eine Chance auf ein würdiges Leben zu geben.

Gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken – für eine Zukunft, in der jedes Tier mit Respekt und Mitgefühl behandelt wird.

Jetzt spenden

Hinweis: Selbstverständlich gibt es auch in Rumänien sehr tierliebe Menschen, die sich für deren Wohl einsetzen - leider aber nur vereinzelt.

Teilen